Luftfracht
Standort Deutschland stärken
Luftfracht spielt für große Teile der deutschen Wirtschaft eine maßgebliche Rolle. Das hat sich vor allem im Verlauf der COVID-19-Pandemie gezeigt, währenddessen die Luftfracht zunehmend an Bedeutung gewann. Auch unter den schwersten Bedingungen hält sie die globalen Logistikanbindungen aufrecht und stellt den weltweiten Transport notwendiger Versorgungs- und Handelsgüter sicher.
Auf europäischer Ebene beläuft sich der Anteil Deutschlands am Air-Cargo-Geschäft auf rund 30 Prozent (Stand 2017 in Tonnen). Im Überseehandel macht die Luftfracht auch rund 30 Prozent gemessen am Wert aller Ein- und Ausfuhren aus. Gerade in der Pandemie hat sich das Frachtgeschäft mit dem schnellen Transport von werthaltigen Waren, Pharmazeutika, und medizinischen Hilfsgütern gut bewährt. Der Frankfurter Flughafen ist das führende Luftfrachtzentrum und größter Pharma-Hub Europas mit der weltweit größten temperaturgeführten Infrastruktur an einem Flughafen sowie vielen CEIV-zertifizierten Airlines, Handling Agents und Dienstleistern. Neben Frankfurt sind auch der Flughafen Köln/Bonn und der Flughafen Leipzig/Halle große erfolgreiche Frachtdrehscheiben, jedoch mehr auf das Integratorgeschäft spezialisiert. Dennoch müssen die Rahmenbedingungen für Luftfracht in Deutschland permanent verbessert und Kapazitätserweiterungen vorangetrieben werden.
Bezüglich der Entwicklung im Cargo Bereich appelliert BARIG an Politiker und Behörden, für die EU einheitliche Regeln umzusetzen, vor allem in Bezug auf Frachtsicherheitskontrollen, Steuern und Zollabfertigung. Der Wegfall des Sonderkontrollverfahrens in Deutschland sowie das bisher hier nicht genehmigte REST- bzw. RASCargO-System müssen überdacht werden, um eine Verlagerung des Air Cargo und Logistikgeschäfts ins Ausland zu vermeiden. Die Ausarbeitung einer intermodalen Verkehrsinfrastruktur sowie weiter optimierte und integrierte Behördenprozesse sind darüber hinaus zur Schaffung wettbewerbsfördernder Rahmenbedingungen unabdingbar.