„Alles andere als überraschend“: BARIG zur Meldung von Ryanair, Kapazitäten in Hamburg und an weiteren deutschen Flughäfen massiv zu reduzieren
Die Fluggesellschaft Ryanair hat angekündigt, zur Sommersaison 2025 ihr Flugangebot am Flughafen Hamburg um rund 60 Prozent zu reduzieren. Aus Sicht des Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) ist diese Entwicklung alles andere als überraschend. Denn: Die Kosten für die Fluggesellschaften sind am Standort Hamburg bereits unverhältnismäßig hoch und sollen 2025 sogar noch weiter steigen.
Hierzu sagt Michael Hoppe, Chairman und Executive Director des Verbandes der in Deutschland tätigen Fluggesellschaften: „Die Ankündigung von Ryanair, das Flugangebot in Hamburg im Sommer 2025 um rund 60 Prozent zu verringern, spricht eine ganz deutliche Sprache. In Hamburg, wie leider auch an weiteren deutschen Flughäfen, sind die Kosten für die Fluggesellschaften schon heute extrem hoch. Die Pläne des Airport Hamburg, weiter an der Gebührenspirale zu drehen und zum April 2025 die Flughafenentgelte nochmals deutlich zu erhöhen, sind eine massive zusätzliche Belastung. Daher wird die Bekanntgabe von Ryanair voraussichtlich nicht die letzte Negativankündigung von Fluggesellschaften bleiben. Diese Einschränkung der Konnektivität liegt sicher nicht im Interesse der Wirtschaft und der Bürger in der Region.
Wie sehr derart hohe Standortkosten in Hamburg oder an anderen deutschen Flughäfen neben den ohnehin hohen staatlichen Kosten wie die Luftverkehrssteuer oder die Kosten für Flugsicherung, Luftsicherheit usw. den Luftverkehr hierzulande belasten, zeigt die kaum spürbare Erholung des deutschen Marktes im europäischen Vergleich. Während in den meisten anderen Ländern der Luftverkehr wieder das Niveau von 2019 erreicht oder übertroffen hat, hinkt Deutschland weit hinterher. In dieser Beziehung ist Deutschland in Europa ein klarer Verlierer. In diesem Zusammenhang stehen auch andere Kapazitätsreduzierungen an deutschen Flughäfen.
Wir rufen die Flughafenbetreiber sowie die Bundes- und Landespolitik daher dringend dazu auf, nachhaltig für finanzielle Entlastungen zu sorgen – gerade auch im Interesse der Wirtschaft und der Bürger. Im europäischen Ausland hat man längst erkannt, dass Luftverkehr ein bedeutsamer Wirtschaftsmotor ist, den man fördert und nicht, wie in Deutschland, ausbremst. Dies würde der weiter rückläufigen deutschen Wirtschaft wertvolle Impulse geben.“