
barig.aero - BER Special
- BER: Ein neues Kapitel der Berliner Luftfahrtgeschichte
- LH: Eine besondere Beziehung seit über 90 Jahren
- U2: Erster Flug am BER
- AF: Abschiedsflug nach Paris-Charles de Gaulle
Ein neues Kapitel der Berliner Luftfahrtgeschichte
Am 31. Oktober öffnete der langersehnte Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER) seine Tore für den internationalen Passagierverkehr. Der neue Flughafen, der über 40 Millionen Passagiere jährlich mit seinen drei Terminals T1, T2, und T5 abfertigen kann, konzentriert nun den gesamten Flugverkehr der Hauptstadtregion an einem Standort. Somit stehen am drittgrößten Flughafenstandort Deutschlands ausreichende Kapazitäten zur Verfügung, die bedarfsgerecht weiter ausgebaut werden können.
Berlin ist eine weltoffene Metropole, in der 3,7 Millionen Einwohner aus 190 Nationen leben und die jährlich knapp 14 Millionen Besucher begrüßt. Die deutsche Hauptstadt liegt im Zentrum einer der dynamischsten Regionen im Herzen Europas: Brandenburg ist ein aufstrebender Wirtschaftsstandort und zieht als Innovations-Hub Investitionen von weltweit führenden Unternehmen an. Eine Region mit einem derartigen multikulturellen Hintergrund und wirtschaftlicher Perspektive benötigt einen leistungsfähigen Flughafen, der sie mit der Welt verbindet. Im Zuge des Ausbaus wurde der Flughafen Schönefeld um 970 Hektar auf eine Fläche von insgesamt 1.470 Hektar ausgebaut. Die neuen Terminals T1 und T2 befinden sich zwischen zwei parallel angelegten Start- und Landebahnen, die aufgrund des seitlichen Abstandes von 1.900 Metern unabhängig voneinander betrieben werden können. Im nördlichen Bereich liegt das Terminal 5, der ehemalige Flughafen Schönefeld.
Mit der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER endet auch ein großes Kapitel Berliner Geschichte: Der traditionsreiche Flughafen Berlin Tegel (TXL) schließt am 08. November 2020, 60 Jahre nach Abfertigung des ersten Linienfluges, für immer seine Pforten. In den 1940er Jahren innerhalb von 90 Tagen erbaut, sollte er bald zum wichtigsten Verkehrsflughafen Berlins werden. Bis zur Wende war es nur Airlines der Besatzungsmächte erlaubt Tegel anzufliegen, so begann Pan American World Airways ab 1964 mit dem zivilen Luftverkehr ab Tegel und verband Berlin mit der amerikanischen Metropole New York. Sein markantes Erscheinungsbild, das Terminal A, wurde 1974 eingeweiht und brachte dem Flughafen durch die baulich bedingten kurzen Laufwege vom Taxi zum Gate schnell den Beinamen „Flughafen der kurzen Wege“ ein. Im Zuge der Wiedervereinigung durfte Tegel ab 1990 auch von deutschen Fluggesellschaften angeflogen werden. Am 28. Oktober 1990 landete erstmals die Deutsche Lufthansa mit einem Airbus A310 aus Köln-Bonn am Flughafen Tegel.
Nachdem Tegel schon seit längerem an seine Kapazitätsgrenze gestoßen war, wird er nun als ziviler Flughafen geschlossen. Konkrete und ambitionierte Pläne für seine Zukunft sind jedoch schon beschlossen: Nach seiner Schließung sollen auf dem Flughafengelände neben Natur-und Waldflächen ein Forschungs- und Industriepark für grüne Zukunftstechnologien sowie Wohnhäuser entstehen.
Quelle: Flughafen BER
Eine besondere Beziehung seit über 90 Jahren
Das Verhältnis von Lufthansa zu Berlin ist immer auch Spiegelbild deutscher Geschichte gewesen. Hier wurde das Unternehmen 1926 gegründet, florierte in den Weimarer Jahren und stieg zu einer der weltweit führenden Airlines auf. Zwischen 1945 und 1990 durften nur Maschinen der Alliierten in der geteilten Stadt landen – gleichwohl hielt Lufthansa Berlin stets die Treue und zählt seit drei Jahrzehnten zu den mit Abstand wichtigsten Airlines vor Ort.
Bereits im Mai 1955 wurde am Flughafen Tempelhof ein Verkaufsbüro eingerichtet, drei Jahre später folgte das legendäre Stadtbüro am Kurfürstendamm. Und ab 1960 startete für Lufthansa eine Boeing 707 mit dem Namen Berlin – getauft von Willy Brandt als Regierender Bürgermeister Westberlins. Seit dem 28. Oktober 1990 fliegt die neue Lufthansa ihre Heimatstadt wieder regulär an und hat seitdem mehr Reisende von und nach Berlin gebracht als jede andere Airline.
Quelle: Lufthansa
Erster Flug am BER
Als aktuell größte Fluggesellschaft am Standort Berlin macht easyJet am 01. November den Auftakt und startet den kommerziellen Flugbetrieb vom neuen Flughafen Berlin Brandenburg. Dieser erste kommerzielle Flug am frühen Morgen nach London Gatwick markiert auch den Abschluss des easyJet Umzugs sowie den Start am BER. Denn alle Flugzeuge, die bis zu diesem Zeitpunkt noch in Tegel und Schönefeld stationiert waren, steuern am Abend des 31. Oktobers mit ihrem abendlichen Heimflug direkt das Terminal 1 des Hauptstadtflughafens an.
Die Eröffnung des BER ist ein weiterer Meilenstein im Engagement von easyJet in Berlin und Brandenburg. Bereits im Jahr 2004 hat easyJet in Berlin Schönefeld dauerhaft Flugzeuge stationiert und damit die erste easyJet-Basis außerhalb des Vereinigten Königreichs gegründet. Erste Flüge gingen im selben Jahr nach London Luton und Liverpool. Seit Januar 2018 fliegt easyJet auch vom Flughafen Berlin-Tegel und leistet als aktuell größte Fluggesellschaft in Berlin-Brandenburg einen wichtigen Beitrag zur Anbindung und Entwicklung der Metropolregion.
Stephan Erler, Country Manager Germany von easyJet, kommentiert: „Wir sind stolz darauf, als erste Airline vom neuen Hauptstadtflughafen BER fliegen zu können und ein neues Kapitel für easyJet in Deutschland aufzuschlagen. Die Eröffnung des Flughafens ist ein wichtiger Schritt für uns, da wir jetzt alle unsere stationierten Flugzeuge aus einem einzigen Flughafen heraus effizient betreiben können. Deutschland und Berlin sind nach wie vor ein strategisch wichtiger Teil unseres Netzwerkes und wir haben hart dafür gearbeitet die stärkste Fluggesellschaft vor Ort zu sein und zur Entwicklung der Metropolregion beizutragen. Wir freuen uns sehr, den ersten kommerziellen Flug am Morgen des 1. Novembers durchzuführen und somit unseren Kunden auch in Pandemiezeiten ein attraktives Reiseangebot zu bieten.“
Quelle: easyJet
Abschiedsflug nach Paris-Charles de Gaulle
Air France war die erste zivile Fluggesellschaft, die am Airport Berlin-Tegel gelandet ist, und sie wird auch die letzte sein, die von dort abhebt: Am 2. Januar 1960 rollte erstmals eine Air-France Maschine über die Landebahn des Flughafens, der bis dato nur militärisch genutzt wurde. 60 Jahre später, am 8. November 2020, sagt AF 1235 nach Paris-Charles de Gaulle Tegel als letzter Flug Adieu.
Am 8. November 2020 startet Air France zweimal vom neuen Berlin Brandenburg Airport (BER) nach Paris-Charles de Gaulle. Mit dem dritten Flug, AF 1235, um 15.00 Uhr, verabschiedet Air France sich als letzte Airline vom Airport Berlin-Tegel. Zum Einsatz auf der historischen Verbindung kommt ein Airbus A320.
Stefan Gumuseli, Deutschland-Direktor AIR FRANCE KLM: „Mit Flug AF 1235 von Tegel nach Paris hat Air France die Ehre, sich als letzte Airline vom Flughafen Berlin-Tegel zu verabschieden und schließt damit ein wichtiges Kapitel in der deutsch-französischen Luftfreundschaft. 60 Jahre lang leistete Air France mit der Verbindung nach Tegel einen Beitrag bei der Annäherung von Deutschland und Frankreich. Mit den Flügen vom neuen Flughafen BER schlagen wir nun ein neues Kapitel auf und freuen uns, die traditionsreiche Verbindung von Paris nach Berlin weiterzuführen.“ Air France startet künftig dreimal täglich vom neuen Berlin Brandenburg Airport (BER) nach Paris-Charles de Gaulle.